Dienstag, 11. April 2017

Wie Indie-Rock und Sternschnuppen

Sollte dir der Name Leoniden bekannt vorkommen, besteht entweder die Möglichkeit, dass du über ein unschätzbar großes Wissen über astronomische Begriffe verfügst, oder du kennst die aus Kiel stammende 5-Köpfige Indie-Rock Band. Möglicherweise hast du sie im Radio gehört, möglicherweise hast du sie als Schrankband bei Circus Halligalli gesehen. Oder du hast sie, wie ich, auf einem kleinen Festival gesehen, warst begeistert, und fingst direkt damit an zu kalkulieren, wie viel Aufwand und Zeit man in einen Fanclub steckt und ob das in deinen Terminkalender passt.
Nachdem Anfang dieses Jahres ihr erstes Album „Two Peace Signs“ auf Platte und CD herauskam, diverse Musikvideos für ihre Singles wie „The Tired“ oder „Nevermind“, und sie eine kleine Promoting-Tour durch Deutschland starteten, tourte Leoniden in ihrer ersten Headliner Tour durch Deutschland. 
Ich sah sie am 04.04.2017 im Blue Shell in der Kölner Südstadt. Als Support-Band hatten sie „I Salute“ dabei, ein aus Berlin stammendes Duo, welches man nicht so leicht in eine Genre stecken kann. Obwohl sie hauptsächlich deutsch rappen, haben sie mit Deutschrap nicht wirklich viel gemeinsam. Ihr Musik überraschte einen, denn man wusste auch nicht genau, was man erwarten sollte, als die zwei Musiker auf der kleinen Bühne im Blue Shell startbereit an ihren Instrumenten und Mikrophonen standen. Und obwohl sich jedes Lied vom Vorherigen unterschied, hatten sie doch einen gemeinsamen Kern. Es war hart, denn entweder versuchte man sich vollkommen auf den schnell gerappten Text zu konzentrieren oder auf die Melodie, die Beats, die rechts und links aus den Lautsprechern zu springen drohten. Die ersten Reihen fingen schon nach dem ersten Lied an zu tanzen und mit zu wippen, während die hinteren Reihen erst einmal still stand wagten, aber auch nicht sehr lange. Denn spätestens als der Sänger samt Mikro ins Publikum stürmte, bewegte sich die Menge fast einheitlich. Denn wenn man zu dem älteren Teil des gemischten Publikum gehörte und sich gerade nicht mit den Texten von I Salute identifizieren konnte, blieb einem noch die Möglichkeit, mit Hilfe der grandiosen Lichteffekte, der Begeisterung der Menschen um einen herum und der Mischung aus Neo-Pop, Elektro und Indie einfach los zu tanzen.
Nachdem die Vorband ihren Zweck erfüllt hatte, und wir schon erste Schweißperlen im Nacken spürten, quetschte sich gefühlt das halbe Publikum nach vorne zu uns. Ich liebe Konzerte, aber ich merke immer wieder, dass Konzerte nichts für kleinere Menschen wie mich sind, die gerne die Bühne sehen wollen, denn es existieren immer 2 Meter große Menschen, die sich in die kleine Luftblase vor einen stellen. Dabei wollte ich doch so gerne atmen. Aber das wichtigste bei einem Konzert ist ja, die Musik zu hören, und das konnten wir trotz menschlichem Schrank vor uns. ( Rechts leider nicht mehr so gut wie links, aber diesen Preis  der nicht funktionierenden Ohren zahlen wir den Konzertgöttern doch gerne). Nachdem der Aufbau beendet wurde, startete Leoniden mit dem 17. Konzert dieser Tour mit dem Lied "Storm". Das letzte Mal, als ich Leoniden live sah, kannte die Mehrheit des Publikums die Band und ihre Lieder nicht. Es wurde zwar getanzt, oder begeistert zugehört, aber wirklich mitsingen konnte keiner. Umso überraschender war es für mich, als fast das komplette Publikum im ausverkauften Blue Shell bei so vielen Liedern mit sang. Und wenn nicht mitgesungen wurde, dann wurden die Worte lautlos mitgesprochen. Es wurde zwischenzeitlich gemosht, der Sänger rannte mehr als ein mal ins Publikum und all das brachte zusätzlich zur außergewöhnlichen Perfomance der Band die Stimmung zum überkochen.


Und neben den unglaublich tollen Ansagen zwischen den Liedern wurde auf die Spendenbox hingewiesen, welche am Merch-Tisch stand. Diese Einnahmen gehen direkt an die Flüchtlingshilfe. Mein persönliches Highlight wird schwer herauszusuchen, denn ich kann mich auch ganz schwer entscheiden, welches der Lieder denn mein Lieblingslied ist. Ich könnte es schaffen, meine Top 4 Lieder aus dem Album „Two Piece Signs“ zu nennen, doch allein das ist schon fast unmöglich. Trotzdem würde ich sagen, dass der Liveauftritt von „Nevermind“ definitiv weit oben bei meinen potentiellen Highlights des Konzerts ist. Das Video zur Single erschien Anfang des Jahres und es war das zweite Lied, welches ich mir anhörte, nachdem ich Leoniden bei den Cardinal Sessions gesehen hatte.
Diese Tour ist nun leider schon beendet, denn ihr letztes Konzert spielten Leoniden mit I Salute zusammen am 09.04.17 in Ludwigshafen.

Und wenn dir bei dem Begriff Leoniden immer noch Meteoritenschauer in den Sinn kommen, dann ist das erst ein mal ganz schön, weil Sternschnuppen sind schon nicht schlecht. Aber du solltest trotzdem ganz schnell in diese Band rein hören, bevor es zu spät ist, und sie zu bekannt sind um mit dir auf ihrem Bandhandy zu kommunizieren.  



Greets from,
Melli x 

PS: Die Bilder wurden von mir uns meinem Samsung Galaxy S7 nicht edge geschossen. Dieses Talent. 
PPS: Wenn ihr einen Plattenspieler besitzt, holt euch deren Platte. Ästhetisch sehr angenehm.

Montag, 27. März 2017

Ein Cafékonzert in einem Café und freudsche Versprecher

Konzerte in Konzerthallen sind toll. Konzerte in zweckfremden Locations sind noch viel besser. In leergeräumten Lagerhallen, ehemaligen Betriebsgebäuden, auf dem Gehweg oder in einem Cafe. In Ehrenfeld fand so ein „location-fremdes“-Konzert am Freitagabend in einem Café statt, und zwar in dem „Café Schwesterherz“.

Das Café, welches normalerweise mit rustikalen Holztischen, und kuscheligen Sitzmöglichkeiten gefüllt ist, begrüßte einen mit einem leer geräumten Gastraum um Punkt 19.00 Uhr. Lichter erstrahlten verschiedene Teile des Gastraums in warmen Farben und kreierten eine gemütliche Atmosphäre. Die Kuchentheke wurde praktisch umfunktioniert, um hauptsächlich Getränke zu servieren, und in der abgedunkelten Atmosphäre mit den Mitarbeitern, Inhaberinnen, Stammgästen und fremden Musikliebhabern gesellte man sich in den Gastraum, schlürfte an seinem Getränk und wartete auf den ersten Act. Dieser bestand aus Michael Wiens; Psychologie-Student bei Tag, und Komponist bei Nacht. Mit einem Schnaps intus stellte er seinen nun folgenden Auftritt als einen bunten Mix vor. Sein erstes Lied leitete Michael mit einer kleinen Geschichte seiner ersten Momente in Köln ein, und von einer glücklichen Liebe. Dem Coversong folgte ein weiteres Lied, welches jedoch weniger glückliche Gefühle beschrieb. Diesen leitete er mit den Worten „selten glückliche Texte, aber wir können ja so tun“ ein. Den versprochenen bunten Mix lieferte Michael Wiens dem Publikum, indem er immer wieder zwischen den Songs Texte vortrug, welche meiner persönlichen Meinung nach mein absoluter Höhepunkt seines Auftritts waren. Normalerweise arbeitet Michael mit einer „Loopstation“ und komponiert so seine eigenen Songs. Doch nach Überredung von Lucie am Vortag, dass er auch eigene Songs und nicht nur Cover spielen solle, setzte sich der Musiker spätabends noch an sein Keyboard und komponierte so die Begleitmusik für seinen Song „chaseXreplace“.
Nach Michaels Auftritt und vermehrten „Zugabe“-Rufen aus dem Publikum gesellte sich „Lucie Licht“, der zweite Act an diesem Abend, neben ihn zu den Keys und gemeinsam sangen sie super spontan zum Abschluss von Michael Wiens‘ Konzert und zum Einstieg und „Lucie Licht“s Konzert „You got the Love“.


Nach einer 20-minütigen Umbau-Pause, welche mit Raucherpausen, oder dem Anstehen an der Toilette gefüllt waren, ging es dann mit „Lucie Licht“ weiter. Eine Woche vorher hatte ich „Lucie Licht“ schon als Vorband bei einem Konzert der Kölner Band „Juri“ sehen können, und mit kompletter Band von 6 Menschen in einer großen Konzerthalle, brachte ihre laute Musik alle zum tanzen und mitsingen. Somit freute ich mich umso mehr sie in akustischer Band-Zusammenstellung zu sehen. Mit Cajon anstatt Schlagzeug, Akustikgitarre anstatt Konzertgitarre und Teppich anstatt großer Bühne begann „Lucie Licht“ ihren Auftritt an diesem Abend mit ihrer zweiten Single „Karussel“. Während beim Auftritt von „Michael Wiens“ die ersten Reihen gemütlich im Schneidersitz auf dem Boden saßen, die Augen schlossen und leicht hin und her schaukelten, stand bei „Lucie Licht“s Auftritt das Publikum und wippte oder tippte mit dem Fuß leicht im Takt. „Lucie Licht“s Konzerte bestehen immer aus gute-Laune Tanzlieder, welche einen auch in akustischer Form zum tanzen bringen. Zum anderen bestehen sie aus emotionalen Balladen, welche einen Gefühle in der Magengegend spüren lassen, obwohl man noch nie Liebeskummer hatte. Ein Lied, welches ich definitiv öfters hören möchte ist zufälligerweise das Lied ohne Namen. Denn Lucie erzählte dem Publikum, dass sie sich noch nicht sicher wäre, ob die das Lied „Vorhang auf“ oder „Vorhang zu“ nennen solle. Mit ihrem Lied "Unter Strom" brachte sie die Mehrheit des Publikums dazu mitzusingen, und gemeinsam erfüllten unsere Stimmen das kleine Café. 


 Nachdem Lucie ihren Auftritt mit ihrem letzten Lied beendete, und der Applaus nach einer gefühlten Ewigkeit endete, teilte sich die Menschengruppe im inneren des Cafés in 3 Gruppen. Die hinaus Flüchtenden, die zur Toilette stürmten und und jene, welche genau dort stehen blieben, wo sie vorher standen und noch in den Nachklängen der beiden Auftritte schwebten. Und dann konnte man, wie ich, abhauen, weil man am nächsten Morgen früh arbeiten musste, oder noch Stundenlang im Cafe bleiben, sich mit den Künstlern unterhalten oder einfach seine Gedanken über diesen Abend ausdrücken, So wie ich es gerade mache.



Greets from,

Melli. x


PS: Die Bilder sind wie immer von mir und meiner famosen Handykamera.
PPS: Wen der Titel verwirren sollte, während ich den Bericht schrieb, redete ich mit einem Freund über freudsche Versprecher und das blieb hängen und so vertippte ich mich 100 mal. Zählt das auch als freudscher Versprecher? 

Sonntag, 29. Januar 2017

Über absichtlich klein gehaltene Träume

Man sagt, mit manchen Liedern verbindet man bestimmte Momente in seinem Leben, bestimmte Erinnerungen oder Menschen. 
Dass gerade ich, in Köln lebende Musikliebhaberin, die Musik der Kölner Band "Annenmaykantereit" mit einer Freundin in Verbindung brachte, welche drei Stunden mit dem Zug nach Köln reiste war möglicherweise verwunderlich. Doch keinesfalls schlimm. Ich hörte erst die Worte und die Melodie, bevor ich wusste, wer diese erschuf. Als ich dann die Möglichkeit bekam, mit dieser Freundin das ausverkaufte Konzert am 28.01.2017 im Palladium in Köln zu besuchen war ich aufgeregt. Denn, obwohl wir Tickets für Münster hatten, stellte ich mir vor, dass ein Konzert als Band in der Heimatstadt doch besonders war. Lieder, welche ich hauptsächlich in Akustik von Hannahs Spotify kannte, live zu hören, zwischen Menschen zu stehen, welche die Band schon seit Jahren unterstützten, verstärkte die Aufregung etwas. 

Zwischen jüngeren, älteren, zu betrunkenen Menschen um gerade zu stehen, hinter einer Säule, die mir die Hälfte der Bühne verdeckte, standen wir da, in Aufregung und perfekt angeschwipst von dem Wein, den wir vorher in Kombination mit Chips Cookies zu uns genommen hatten. 
Die Vorband war perfekt, denn sie erhöhte die Stimmung, ließ uns tanzen, die Handys wegstecken. "Her" heißt die französische Band, welche in Richtung Art Pop/ Indie Pop ging. Mit einem Cover endete ihr Auftritt und ein paar vereinzelte Stimmen aus dem Publikum beteiligten sich an dem Abschlusslied. Und nach der halbstündigen Pause, und nach vielen vom Publikum inszenierten Countdowns, schalteten sich die Lichter aus als Zeichen, dass es los ging. 

Und nicht nur stellen sich die Musiker auf der Bühne vor, als würden wir nicht wissen, um wen es sich handelt, sondern gingen sie generell auch sehr zwanglos mit dem Publikum um – als wäre es egal ob sie vor 10 oder 1000 Menschen spielen. Denn bodenständig war nicht nur die Band, sondern auch ihre Musik könnte man so beschreiben. Auch wenn ein Lied über ein neues Zimmer so episch klingt wie ein Soundtrack zu einem Aufmarsch zur Schlacht. Unter anderem wurden kleine „Sing-Battles“ mit dem Publikum gestartet mit den Worten "Ok, ihr gegen mich“. Zwischenzeitlich half Ferdinand Schwarz mit seiner Trompete der Band aus und brachte alles in die Richtung des Folks/Jazz. Das Dankeschön, welches nach jedem Lied kam, schien nicht fürs klatschen, fürs kommen, fürs unterstützen der Band zu gelten, sondern fürs mitsingen, singen lassen und tanzen. Und – denke ich – auch dafür die Feuerzeuge bei den langsameren Songs rauszuholen, anstatt den Smartphone-Lichtern. #RaucherseiDank 

Um uns herum erglühten Flammen der Feuerzeuge, als verschiedene Menschen sich Zigaretten anzündeten als „das Krokodil“ passend die Konzerthalle erfüllte – schien ein ungeschriebenes Gesetz zu sein. 
Und wenn man wie ich eigentlich ein Zwerg ist und auch wegen
der Platzangst nicht wirklich gemacht ist für Konzerte – trotzdem immer geht - und wegen großen Menschen und Säulen in deinem Blickfeld nichts sehen kannst, dann schau einfach nach oben zu den immer wechselnden Lichterketten, die wie Sterne die dunkle Decke der Halle erhellen. Oder du schließt die Augen, und hast deine eigene sternlose Nacht vor dir, denn manchmal reicht es vollkommen aus zuzuhören. 

Ich bin kein Musiker, aber die wohl schönsten, passendsten Backgroundsänger die man sich wünschen kann, sind das Publikum. Und das Publikum im Palladium enttäuschte nicht und setzte - wie geprobt - in genau den perfekten Momenten ein, und so sang die ganze Halle mit. Genau wie bei "Pocahontas".
Die mitsingenden Menschen um mich herum, die leicht Tanzenden auf den Tönen der dominierenden Akustikgitarre, mit geschlossenen Augen oder starr auf die Bühne schauenden haben diese Erfahrung noch mal atemberaubender gestaltet.


Und weil es sich bei Annenmaykantereit um Kölner handelt, wie ab und wann nebenbei erwähnt worden ist, coverten sie noch ein Lied, welches viele Kölner kannten müssten. Dabei muss es sich natürlich um "Nur nicht aus Liebe weinen" von "Brings" handeln. Und nachdem der Applaus nicht aufhörte, Zugabe-rufe dominierten und die ersten sich durch die Menschen gen Ausgang gequetscht haben, kam *Henning* zurück, setzte sich an das Keyboard und eröffnete etwas ruhiger mit "Barfuß am Klavier" das zweite, kurze Set. 
Und obwohl das Publikum vorher während des Konzerts noch jubelnd der Band zugestimmt hat, dass Smartphones auf Konzerten - genau wie im Kino - in die Tasche gehören, erschienen in meinem Blickfeld mehr Smartphones als vorher Zigaretten. Was mich persönlich nicht störte, ich hatte meine Augen sowieso hauptsächlich geschlossen, jedoch andere hinter und vor mir schienen nicht begeistert. Weiter ging es mit dem "wohl besten Lied", welches ein Cover von "Come together" war. 
Das Konzert endete mich dem Lied "21, 22, 23", wo wir alle mittanzten und mitsangen - auch ich noch 20-Jährige. 

Und ich bin verliebt in deren Musik. Und wie manche Lieder perfekt in den melancholischen Soundtrack von Nicholas Sparks Filme passt und andere sind perfekt um mit Mitte zwanzig durch Köln zu tanzen. 

Wir sehen uns dann im April in Münster. 

Greets from Melli. x

PS: Der Erlös meines coolen neuen Turnbeutels wurde gespendet. #yas 
PPS: Bitte meine Bilder nicht verurteilen. Ich war da um zuzuhören, keine HDBilder zu schießen.
PPPS: Der Titel ist entnommen aus dem Lied "21,22,23"

Montag, 16. Januar 2017

Lichterketten an der neonschwarzen Wand: Cardinal Sessions Festival IV

Ein bisschen wie zurück zur coolen Tante zu kommen, fühle es sich an, als ich am Samstagad zum dritten Mal das "Cardinal Sessions Festival" im "Gebäude 9" besuchte. Das bekannt-gemischte Publikum, die vielen Sticker an den Wänden, die immer ästhetisch zueinander passen schienen, der "Bunte-Burger"-Foodtruck, "Taiberg" als Begrüßungsdrink, "Die 2 mit dem Waffelschein", und den vielen bunten Lichterketten an brüchigen Wänden begrüßten einen. 


Es fing an mit "Kagoule" im Vorraum, in der Akustik-Formation. Sympatischer konnte man sich zwischen den Songs mit kleinen Geschichten und Wortaustausch gar nicht geben. Hätten Lieder Jahreszeiten wären die Lieder von Kagoule der Frühling; Sonnenschein auf kaltem Boden, vergleichbar mit den einzigartigen Stimmen der beiden Sänger, welche auf überraschende Weise perfekt miteinander harmonierten. Der Track, der definitiv im Kopf blieb, war "Not my day". Leider ist das Problem bei den Konzerten im Bar-Vorraum, dass Leute die weiter hinten stehen und die Bühne möglicherweise nicht sehen, anscheinend vergessen, dass sie gerade ein Konzert besuchen und sich dann viel lieber lauthals unterhalten. Weiter ging es mit "Sparkling" auf der größeren Bühne. "Sparkling" nicht weil die Bandmitglieder in ihren schwarzen Outfits so sehr glitzerten, sondern eher wegen "Sparkling water", also Sprudelwasser, oder wenn man ganz philosophisch sein möchte, einen natürlichen Aggregatzustand eines Objektes etwas hinzufügen, um die Intensivität und Dichte zu verändern. Wie man dies auf die Band, oder deren Musik beziehen könnte überlass ich euch ... Jedenfalls, bin ich der Meinung, dass eine Band um einiges beeindruckender ist, wenn sie eine gewisse Haltung auf der Bühne haben, nicht unbedingt Selbstbewusst, aber auf jeden Fall imposant. Diese hatten "Sparkling". Und während das Publikum schon nach den ersten Tönen im Takt mitwippte, versuchte man sich gleichzeitig auf den hauptsächlich gerappten Text zu fokussieren. Definitiv einer meiner Highlights an diesem Abend. 
Und während wir versuchten uns aus dem großen Raum in den kleinen zu quetschten, wurden wir schon von der einzigartigen Stimmte von "Dan Howls" begrüßt, welche gemacht schien für seinen alternativen Blues Sound , die den kleinen Raum ausfüllte. Und inmitten von Lichterketten, Turnbeuteln und Neonschwarz-Stickern hörten wir dem Musiker mit dem Hut zu. 
"Shame" wurde uns schon während dem Auftritt von "Sparkling" vorgestellt; die Bands kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit in London. Und somit warteten wir wieder an der großen Bühne voller Neugier auf "Shame". Ein bisschen zu wild, ein bisschen zu viel Bierdusche meines Geschmacks nach - zur Info, die perfekte Menge an Bierdusche ist gar keine - ein bisschen zu weit weg von Nirvana, aber keineswegs schlecht. Das Besondere an den Cardinal Sessions Festivals ist, dass man so die Möglichkeit bekommt unterschiedlichsten Bands zuzuhören, da das Line-Up immer aus Bands oder Musikern aus vielen verschiedenen Genren besteht. So war "Shame" nicht mein Highlight, dafür aber definitiv jemand anderes. 
Weiter ging es mit "Matt Maltese" im Vorraum, und diesmal standen wir sogar so weit vorne, dass wir atmen konnten. #Itsthelittlethings 
Es schien mir, als würden die Musiker auf der kleinen Bühne sich dem Publikum bewusster sein, denn auch so redete "Matt Maltese" immer wieder zum Publikum, genau wie vorher "Kagoule" und "Dan Howls". Mit seiner einerseits verspielten, andererseits ernsten Art am E-Piano/Keyboard zu spielen, einer aussagekräftigen Stimme und einer sympatischen Art - nicht jeder Musiker vergisst den Namen vom eigenen Song -  brachte er die Mehrheit im überfüllten Barraum zum Schweigen und Zuhören. Wären seine Lieder eine Jahreszeit wären sie der Herbst, weil der Herbst ist die "emo-hafteste" Jahreszeit und "Matt Maltese" beschreibt seine Musik sehr gern selbst als "Post Emo". Mit seinem letzten Lied ließ der das Publikum zurück mit einem Gefühl aus Melancholie und Sehnsucht nach etwas Unbekanntem, und verschwand ganz schnell von der Bühne.
"Giant Rooks" übernahmen die große Bühne als nächstes mit dem wohl dramatischsten Auftreten am Abend. Müsste ich die Musik oder die Band mit nur einem Wort zusammenfassen wäre es Lebenslust. Es klang ein bisschen zu modern und ein bisschen zu individuell und ein bisschen zu neu um es mit anderen Bands vergleichen zu können, aber es hatte genau den perfekten Klang und genau die perfekte Melodie um das komplette Publikum begeistert tanzen zu lassen. Ein Highlight war möglicherweise das Bob Dylan gewidmete Lied, aber man könnte auch alle anderen Lieder als Highlight bezeichnen, denn sie hatten alle eine individuelle Ader und eine Steigerung in sich. Perfekte Eigenschaften für einen Ohrwurm.
Weiter ging es mit "Moglii" und "Novaa", welche kurzfristig eingesprungen sind. "Moglii" mit den wohl coolsten Socken und "Novaa" mit den wohl coolsten Haaren brachte das blaue Duo ein bisschen was modernes, ein bisschen Future Pop und Elektro in den Abend. Erst alleine, dann mit "Noova" an "Moglii"'s Seite verwandelten die beiden das Publikum in eine anonyme ferngesteuert-aussehende tanzenze Masse.
Der perfekte Ausgleich und schöner Kontrast zur Musik davor gab wohl "Sløtface". Pop-Punk ist immer eine gute Idee. Und "Sløtface" brachte das möglicherweise müde Publikum sofort wieder in den wachen, tanzenden Zusand - besser hätte es Redbull nicht hinbekommen. Möglicherweise lag es daran, dass es sehr spät war oder dass mir die Musik so gut gefiel, jedoch vergaß ich vollkommen mir Notizen zu machen. Aber einen besseren Abschluss für das Cardinal Session Festival IV gab es nicht.


Ein bisschen zu müde, ein bisschen zu aufgeregt,  mit vielen neuen CDs verließ ich das Geäude 9 an dem Abend, und hoffe euch - und auch die Fotobox - im Mai wieder zu sehen.

Greets from Melli. x












PS: Ich bin grundsätzlich kein Fan von einem Artikel der mehr Bilder als aussagekräftige Worte hat, zudem hab ich kein Talent im Fotografieren, also habt ihr hier ein paar ästhetische Bilder von meiner unglaublichen Handykamera. 
PPS: Link zum Cardinal Sessions Festival II // Link zum Cardinal Session Festival III

Dienstag, 13. Dezember 2016

Vorweihnachtliche Weihnachtsstimmung mit kitschigen Weihnachtspullis und Weihnachtskeksen

Das alljährliche Weihnachtskonzert von Juri im Theater der Wohngemeinschaft am 11.12.2016 um 17.00 startete, als die drei Mitglieder von "JURI" Juri Rother, Pierre Pihl und Mathis Rasmußen in den wohl kitschigsten Weihnachtspullis, den Weihnachtsmann im Schlepptau, das kleine Theater betraten. Während wir schon längst im Theather auf unseren Stühlen saßen, auf denen wir Abzüge von zwei außergewöhnlich asthetischen Fotos mit "JURI" als Begrüßungsgeschenk vorfanden, lief hinter der Bühne eine Diashow mit Bildern ab. Ich vermute, um die Vorfreude zu steigern? Leider warf keiner mit Unterwäsche, als die Musiker dann endlich den Raum betraten, doch ich hoffe der Applaus war auch genug. Mit Tee, Kakao oder auch Bier in den Händen, ein paar in ebenso kitschige Weihnachtspullover gekleidet, ein paar mit Lichterketten in den Haaren, oder mit coolen Socken saßen wir nun im Publikum.
Juris Lieder sind größtenteils dazu dazu, mitzutanzen, mitzuwippen oder wenigstens im Takt mitzunicken. Dies blieb uns auch übrig, als wir auf unseren Stühlen saßen, die Füße im Takt wippen ließen und den 3 Musikern auf der Bühne zuschauten, wie sie alles gaben.

Nicht nur eigene Lieder, und nicht nur "overplayed"te Weihnachtslieder wurden von Juri während diesem speziellen Konzert gespielt. "You got the love" spielte die dreiköpfige Band. Zudem wurde uns die Geschichte erzählt, wie die Band vor einem Auftritt mal gefragt wurde, ob sie nicht ein Lied ihrer Vorbilder spielen könnten. Und dieses Lied spielten sie auch an diesem Nachmittag im Theater der Wohngemeinschaft. Die wohl einzige Covervorstellung von Modern Talking, während der ich nicht konstant den Würgreflex unterdrücken musste. Talent ist, wenn Musiker es schaffen, Lieder die einem nicht gefallen wie Poesie klingen zu lassen. Und das hatte JURI alle mal. 
Sehr individuelle Geschichten wurden vor jedem Lied erzählt, sehr kreativ wurden wir in jede Geschichte, welche man zu einem Song erzählte, eingeführt.
Plötzlich erhob sich der Weihnachtsmann, und bewaffnet mit einer Kiste voller selbstgemachter, hochwertig qualitativen Liedtextbüchern. Schade war zu sehen, dass auf ein paar Stühlen die Bilder und auch die Liedtextbücher mit den persönlichen Widmungen zurückgelassen wurden. In diesen Liedtextbüchern fanden wir die Songtexte zu 3 Weihnachtsklassikern vor, welche wir zusammen im Laufe des Nachmittags mit den Musikern sangen. Leider. 
Mit einem atemraubenden, einstudierten Dreiklang eröffneten die drei Musiker auf der Bühne das gemeinsame Singen, und auch wenn man nicht wollte, man musste mitsingen. Denn zwischenzeitlich - wegen der Textsicherheit des Sängers - waren unsere Stimmen die einzigen, die den Raum ausfüllten. Und so rissen wir uns zusammen, und sagen aus voller Leib und Seele, als würden es um Leben und Tod gehen "in der Weihnachtsbäckerei." Das Publikum wurde als perfekt eingesungene Hintergrundstimmen genommen, leider sangen wir uns nicht so schön ein wie Juri.  Und durch die grottigen, kitschigen, möglicherweise kratzigen Weihnachtspullis der Band, die zu liebevoll gebackenen Weihnachtskekse, die uns aufgedrängt wurden und die typisch Weihnachtslieder wie "Last Christmas" wurde trotz großer Bemühungen meinerseits  Weihnachtsstimmung breit und auf einmal waren alle glücklich, klatschten und tanzten. Okay, es wurde nicht getanzt, was jedoch hauptsächlich daran lag, dass wir alle saßen. Wären wir am Stehen gewesen, wäre ich mir sicher, dass mindestens 1/3 getanzt hätte.
Und weil nicht jeder Beyonce sein kann, und weil nicht jeder das Geld, die Kapazität und den Kleidungsstil dafür hat, sich während einer Show 5x umzuziehen, haben die 3 Musiker sich etwas anderes überlegt und kamen nach der Pause komplett rasiert wieder. Etwas verwirrt saßen wir einen Moment im Publikum, unsicher, ob wir uns nicht Dinge einbildeten. Doch die Intention dahinter war Verwirrung im Publikum zu scheren und etwas unauffälliges, zugleich auffälliges am Aussehen zu verändern . Da das Publikum - oder die Menschen um mich herum und mich mit eingenommen, verwirrt waren, hoffe ich doch, dass es sich für euch gelohnt hat. 


Und obwohl Modern Talking und Wham! gecovert wurde war dies nicht das Highlight des Abends. (Ob ihr es glaubt oder nicht.) Das Highlight war definitiv nicht unser schiefer Gesang oder der harmonische Dreiklang von Juri, sondern als Juri Rother alleine auf der Bühne stand, ziemlich nervös und ein Schlaflied sang für den einzigen Zuhörer im Raum, der noch kein Wort verstand. Wie abgesprochen, wie auf Stichwort fügte der wohl jüngste Zuhörer im Raum immer wieder individuelle Laute zum Lied hinzu und machte somit den Moment als einen der Einzigartigsten von allen Weinachtsshows, wenn nicht sogar generell allen Konzerten. 
Und weil sich im Publikum ein Kind und sonst nur Erwachsene befanden, wurde kurzerhand auch noch ein Lied aus "Das Dschungelbuch" gespielt. Für dieses Lied tauschten Mathis und Pierre ganz schnell die Plätze, und probierten sich an den Instrumenten des anderen aus. Zudem war dieses Lied extrem wichtig für Pierre, da er für seinen Einsatz sehr lange und extra intensiv geübt hatte -> Was sich auch bemerkbar machte. Und nachdem sich die Band verbeugte, und der Applaus nicht aufhören wollte, wurden einfach noch 3 weitere Lieder gespielt.

PS: Die Bilder wurden mir netterweise von Konzertsucht gespendet. 

PPS: Falls jemand nicht bemerkt haben sollte, wie sich ab und wann etwas Ironie in meinen Beitrag hineingeschlichen hat, es hat sich ab und wann etwas Ironie in meinen Beitrag hineingeschlichen!
Ich liebe Weihnachten! ! ! 

Montag, 5. Dezember 2016

antike Lampenschirme und bunte Musik

Lieber Freund, 
ich weiß nicht, ob du schon mal auf einem Konzert warst, von lokalen Kölner Bands, mit strahlenden Lichtern, alten, fast antiken Lampenschirmen an den Fenstern, in einem umfunktionierten Bunker umgeben von nebelbedeckten Straßen, mit Freunden, Fremden, Schildern und viel Bier? Und Musik, die deinen Brustkorb erfüllt und alles etwas intensiver werden lässt, und dich den Abend nochmal erleben lassen hofft? 
Am Samstagabend war ich im Kulturbunker in Köln Mülheim, denn dort feierte "Björn Bergener" seine EP-Release-Party, sah mir drei bemerkenswerte Bands an, schleppte eine Freundin mit, die diese noch nie vorher gesehen hatte und habe die wohl schönsten Lampenschirme gesehen. 


Und Vicki, welche noch nie etwas von den Bands vorher gehört hatte, welche nur mitgekommen war, weil ich so begeistert von den Bands im Voraus geredet habe, war beeindruckt von der Ehrlichkeit der Texte, der poetischen Ader, der Freude mit der die Musiker auf der Bühne standen. Mitsingend, leicht mit wippend im leereren und dennoch zugleich gefüllten Publikum, nachdem wir lange auf unser Bier warten mussten, da anscheinend nur eine Bedienung da war. "Und wieder Oktober" eröffnete den Abend und das letzte mal hatte ich die Band im Oktober bei ihrem Release-Konzert gesehen. Die normalerweise sehr facettenreichen Songs in Akustik zu hören, die normalerweise größere Band zu dritt zu sehen, war der perfekte Einstieg in den Abend. "Und wieder Oktober" hatte eine Art miteinander zu harmonieren, sei es mit 6, 7 oder 3 Mitgliedern auf der Bühne, wie es nur wenige Bands wussten. In dieser Akustikformation, auf der kleinen Bühne an die rechte Seite gerückt, eröffneten (halb) "Und wieder Oktober" den Abend, mit einer Geige bewaffnet, einem Keyboard, einer Akustikgitarre und zwischenzeitlich einer Trommel. Gerade diese Akustikversionen der Lieder, welche sonst mit verschiedenen Instrumenten gespielt werden, sollte man in Ruhe, aufmerksam in sich aufnehmen. Vicki und ich und ein paar andere aus den ersten Reihen taten dies auch. Doch leider merkte man, dass die Mehrheit der Menschen im Publikum nicht typische Konzertgänger waren. Eher Freunde, Familie, mitgeschleppte Wesen wie Vicki, welche hauptsächlich wegen des letzten Musikers da waren. Ich nehme mal an, das war der Grund, weswegen konstant gegen einen Lärmpegel gespielt werden musste, welcher so laut war, dass man zwischenzeitlich in der 1. Reihe Probleme hatte, alles wirklich zu verstehen. Neben "Und wieder Oktober" hatte "Björn Bergener" als offiziellen Support für seine EP-Release-Party auch "Juri" dabei.
"Juri" ist eine kleine Berühmtheit in Köln, könnte man meinen. Versuchen den Auftritt zu beschreiben wäre anfangs leicht. Man würde Worte benutzen wie lebensfroh, authentisch, gute Laune-Musik. Zu dritt, mit einem Gitarristen und Bassisten in einem, wahren, klaren Worte und einer lebhaften, elektrisierenden Art auf der Bühne, brachte uns "Juri" zum tanzen. Naja, vermutlich die vorderen Reihen, denn von hinten kam noch immer nerviges, konstantes Gerede.
Leider half es sehr wenig, dass Juri von "Juri" zweimal um mehr Ruhe bat, da viele Menschen um hinteren Teil des Raums immer weiter redeten. Zum Schluss spielten sie noch ihr wohl bekanntes Lied und endeten alles mit einem individuellen Klatschrythmus. Ich glaube, das hätte dir Spaß gemacht, denn genau wie ich liebst du Lieder die einen zum tanzen bringen, dessen Texte man mitsingen kann, welche jedoch immer noch etwas individuelles haben.
Bevor der "Hauptact" an diesem Abend auftrat, und nach einer langen Umbaupause, setzte sich ein Mädchen auf die Bühne, in weißen Mantel und mit einer Gitarre bewaffnet und wartete bis die Technik soweit war, um loszulegen. Als Björns kleine Schwester ist sie uns vorgestellt worden, und als letzter Voract sang sie "Stay" von Rihanna. Neben der Tatsache, dass das Publikum größtenteils endlich ruhig war und respektvoll zuhörte, wirkte dieser kleine, letzte Auftritt vor "Björn Bergener" beruhigend nach den aufbrausenden Liedern von "Juri". Wir entspannten uns alle und lauschten der klaren Stimme.  
Und als wäre das Schicksal gegen ihn, tauchten aus jedem Eckchen technische Probleme auf, und nach dem diese gelöst wurden, tauchten neue auf, doch im Endeffekt stand auch "Björn Bergener" mit seiner Band auf der Bühne. Und das Publikum wurde voller, rückte nach vorne und so stellten wir uns etwas weiter nach hinten, wo man atmen konnte. Es war ein Mix aus "Wir haben so viel Energie, so viel Lebensfreude, so viel Spaß" und "dies ist unser Release-Konzert also spielen wir wild drauf los, unkontrolliert, begeistert, etwas unerfahren und enthusiastisch". Im Publikum neben ganz klaren Freunden, Plakaten hochhaltende Menschen, den anderen Musikern, lauschte man der Musik und spürte die Lebendigkeit des Auftritts bis in die hinteren Reihen.
Und als die letzten Akkorde erklangen, als der Applaus endete, begann auch schon wieder Musik aus den Boxen zu dröhnen, und als hätten alle drauf gewartet, fing das komplette Publikum an zu tanzen und die Aftershowparty begann. Und die Musiker traf man draußen am Merchtisch, und CDs wurden verkauft und Bilder wurden in der wohl coolsten Fotokabine der Welt gemacht. Und wie die Eintrittskarte, der Hintergrund der Fotos von der Fotokabine und die Musik an diesem Abend war der Abend bunt. Ich hatte sehr viel Spaß, Vicki hat es sehr gefallen Und es hätte dir sehr gefallen.

Greets from Melli. 


PS: Das unglaubliche Bild von diesen unglaublich coolen Lampen stammt von mir und meinem wundervollen Handy.
PPS: Wer das Buch "The perks of being a wallflower" nicht kennt, dieser Text ist ein bisschen inspiriert von den Briefen die Charlie dort seinem Freund schreibt
PPPS: Alle Bands müsst ihr euch echt mal anhören.


Montag, 28. November 2016

Ein bisschen Punk, ein bisschen Rock

"Laut". So würde meine Mutter die Musik der zwei Bands beschrieben, die ich am Donnerstagabend, dem 24.11.12, im Keller des Kulturcafés "Die Lichtung" sehen durfte.
"Ein bisschen Punk, ein bisschen Rock, ein bisschen was neues". So würde ich versuchen die Musik der beiden Bands zu beschreiben, wenn ich mich kurz halten sollte.
Als die erste Band, KARLSSON, begann und die ersten Akkorde zu hören waren und dann der Sänger anfing zu singen, fühlte man sich 10 Jahre zurück katapultiert in die schöne Zeit des early 2000 Punks, wo Bands wie Blink-182 und All time Low dominierten. Ein bisschen wie "Wir wollen laut sein und unsere Musik in der Welt verbreiten" fühlte sich die aus Köln stammende, sich selbst beschreibende Indiepoppunkband an. Ein kleiner Halbkreis bildete sich im Publikum um die Bühne, und dies nutze der Sänger der Band aus und hüpfte kurzerhand 
mit Mikro und Gitarre ins Publikum. Mit Liedern über Probleme die das überwiegend Turnbeuteltragende, bunthaarige Publikum aus eigener Hand kannte, mit durch Haut und Blut gehende Sounds fing KARLSSON den Abend an. Über Uniprobleme singend, sich zwischen jedem Lied bedankend - sei es dem Publikum fürs mitklatschen, sei es den New Inheritors für die Einladung - sehr sympatisch kam die Band rüber.
KARLSSON
Als die New Inheritors anfingen schloss sich der kleine Halbkreis vor der Bühne endlich und es schien als wäre das Publikum mehr geworden. Die im Gegensatz zur ersten Band englischsprachigen Texte, die in rot-oranges Licht getauchte Bühne, die leicht hin und her wippenden Menschen und später wild tanzenden erinnerte alles etwas an das "Smells like teen spirit"-Video von Nirvana. Dabei erinnerten die Jungs von ihrem Sound auch eher an "Kings of Leon", und etwas Individuelles, was vor allem in ihrer Zugabe heraus zu hören war. Die anscheinend erst seit einem Jahr wieder zusammen auf der Bühne stehende Band, mit vor einer Woche umgeschriebenen Texten, einem verletzten Bein, und durchdachten Ansagen zwischen den Liedern überzeugte New Inheritors an diesem Abend. Denn ein Konzertabend ist nicht perfekt mit einer Band, welche sich im Bereich Rock bewegt.
 Nachdem der Applaus im Publikum nach dem letzten Lied von New Inheritors nicht abklang, und der Chef hinter der Theke Zustimmung signalisierte, wurde eine Zugabe gespielt. Neben dem neu aufgebautem Megaphone auf der Bühne unterschied sich dieses Lied vor allem wegen dem einzigartigem Intro. Die Fans, ob Freunde oder Musikliebhaber, waren vielzählig und bald wurde fast jeder nach vorne gezogen um zu tanzen.
Wie bei einem größeren Konzert fand man auf dem kleinen Merchandisetisch, der rechts vom Eingang aufgebaut war, Turn- & Jutebeutel beider Bands vor, Sticker, CDs , vieles mehr und Kassetten!! Was außergewöhnlicheres und cooleres habe ich selten auf einem Merchtisch gesehen! KARLSSON hatte einfach neben ihren CDs auch Kassetten angeboten. Und obwohl ich (leider) keinen Kassettenspieler mehr besitze, war ich kurz davor mir eine zu kaufen.
Der Abend, aufgewärmt im vollen, warmen Keller der Lichtung, immernoch in Gedanken mitsingend, noch vollkommen überwältigt von diesen Gitarrendominierenden Konzerten, hat sich für die schlappen 5,- Eintritt auf jeden Fall gelohnt. 


PS: Das ultracoole Foto wurde von mir und meinem supercoolen Handy geschossen.

PPS: Die gemütlichen Sofas sind echt gefährlich. Wenn man sich einmal setzt, kommt man nicht mehr hoch.