Sonntag, 25. September 2016

Über gemütliche Sofas in Clubs

Wenn man am Samstag Abend, dem 24.09.16, das Kulturcafe "Lichtung" in der Kölner Südstadt betrat, begrüßte einen, vor den gemütlich aufgestellten Sitzmöglichkeiten weiter hinten im Cafe, ein harmonisches Musiker-Trio. Wer so wie wir viel zu früh dran war, genoss auch hier die Musik bevor wir uns auf den Weg über die Treppe hinunter in den Club des Cafes begaben. Dieser ist ähnlich in der Atmosphäre der oberen Etage eingerichtet. Gemütliche Sofas standen an den Seiten, die es uns später am Abend viel zu schwer machten aufzustehen und mit den anderen mit zu tanzen. Ehrlich, solche gemütlichen Sofas sollten auf Konzerten verboten sein.

Der Abend startete mit Fibel, welche um 21.00 anfingen sachte und leicht mit ihren Instrumenten zu spielen und so das Publikum langsam zum Schweigen brachten. Zwar wagten es vereinzelte Menschen über den kompletten Auftritt hinweg weiterhin zu reden und sich zu unterhalten, aber die Mehrheit lauschte gespannt dem melancholischem Klang der authentischen, bewegenden Musik von Fibel. Im späteren Vergleich zu den anderen beiden Acts war es definitiv eine gute Entscheidung gewesen, den Abend mit Fibel zu starten. Von aufgeregten Unterhaltungen veränderte sich die Atmosphäre im Keller des Cafes schlagartig in erwartungsvolle Stille. 
Zusammen mit Tobias Fleck tourt Fibel momentan durch Deutschland und diesen duften wir als zweiten Act des Abends sehen. Nicht nur harmonierten die Musiker mit ihren gleichfarbigen Outfits, sondern dominierte auch  die Harmonie den Auftritt. Der Sound der Band unterschied sich sehr von Fibel, sehr viel mehr rockiger, und es animierte mehr Menschen zum tanzen. Was nicht heißen soll, dass sie leidenschaftlicher gespielt haben. Wir schafften es dann auch, uns von der Couch zu erheben, was definitiv eine gute Entscheidung war. Vor, hinter und neben uns standen die Menschen, die man nicht kannte, die alle eine Gemeinsamkeit teilten; Begeisterung für Musik und die Band auf der Bühne. Im späteren Verlauf des Auftritts fragten die Musiker nach kompletter Stille ( Ja, es wurden tatsächlich immer noch Unterhaltungen geführt ) für eine Akustiknummer. Dafür trat gefühlt das komplette Publikum einen Schritt nach vorne. Durch die leisen Klänge von der Akustikgitarre und das gedämmte Licht, durch die Nähe der anderen und der respektvollen Stille die folgte hatte dieser Teil des Konzerts eine ganz andere Atmosphäre als die restlichen Lieder.
Als Abschluss des Abends trat der Singer/Songwriter Samuel
Breuer auf, so wie ich hörte das 2. mal erst mit dem zusätzlichem Sound einer E-Gitarre. Eine Sache, welche den letzten Auftritt des Abends speziell machte, waren die vielen Mitmach-Lieder. Wegen diesen, steigerte sich die Euphorie im Publikum, bis jeder mitmachte. Bald schon wippte jeder mit, oder tanzte sogar. Als geplanten Abschluss hatte Samuel Breuer eigentlich einen neueren Song gewählt, welcher einen mit seiner Bedeutung irgendwo an sich selbst erinnerte. Doch das Publikum wollte es anders und verlangte nach einer Zugabe und da die Zeit knapp war, improvisierten die Musiker auf der Bühne einfach. Es wurden nach 4 zufälligen Worten gefragt und mit den Worten "Liebe", "Esel", "Hochhaus" und "Chinese" wurde spontan auf der Bühne ein Lied kreiert. Während andere Menschen Schwierigkeiten hätten sich diese Worte zu merken, improvisierte Samuel Breuer auf der Bühne einfach und zauberte ein Lied mit sinnvollem Text und sich reimenden Zeilen hervor. Neben all dem Talent steckte auch sehr viel Leidenschaft und Begeisterung in dem Auftritt. 
Das Schöne an so Konzerten ist, dass man Gleichgesinnte trifft. So war der Abend für uns nach Ende des Konzerts noch nicht fertig, wir schlossen neue Bekanntschaften mit Musikern oder anderen Musikbegeisterten wie uns.
Bilder von Konzertsucht 
Rückblickend war dieser Abend hauptsächlich ein Zusammentreffen an dem drei Freunde das ausleben konnten, was sie lieben; Musik machen. Das war nicht zu übersehen. Das ist auch eine der Gründe, weswegen gestern eines der besten Konzerte war, welches ich je besucht hab.




Greets from Melli.


[Die Bilder wurden von der talentierten Soni von Konzertsucht geschossen.]